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Stand: 21. Januar 2007
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Saul Bellow. Damit du dich an mich erinnerst ↓
"Mein Vater ging von bestimmten Voraussetzungen aus, ich von ganz anderen. Gemeinsamkeiten gab es nicht.“

Ich frage mich, wie diese „ganz anderen“ Voraussetzungen beschaffen sein könnten. Es müssen Grundannahmen, Glaubenssätze sein.

Ich phantasiere: Alles Leben ist dialektisch, beruht auf Gegensätzen, ist gegensätzlich, polar ausgerichtet. Ying und Yang. Männlich und/oder weiblich. Schwarz oder weiß, eins oder null, aktiv oder passiv, gut oder böse.

Dagegen anzukommen, dagegen was anderes zu setzten ist schwer. Oder leicht. Ich weiß es nicht.

Vor obigem Zitat heißt es:
„Es war leichter zu lügen, als mich zu erklären.“

Und davor steht:
„Ist denn das Leben ohne Lügen überhaupt erträglich?“

Der Satz zuvor lautet:
„Ich glaubte zwar an Ehre, log aber oft.“

Den Satz davor kann man/ich auch veröffentlichen:
„Man nahm sowieso an, dass ich log.“
Das ist ein Folgesatz. Der Ausgangssatz heißt:
„Ich erzählte nie etwas.“

Ich erzählte nie etwas. Für Marcel Reich-Ranicki gilt Saul Bellow „schon seit vielen Jahren als der bedeutendste amerikanische Schriftsteller unserer Zeit“. Das Seltsame, das wirklich Seltsame an den neueren Publikationen von Bellow ist deren Kürze. Beim vorliegenden Werk sind es gerade mal 75 Buchseitchen.

Daten zum Buch:
Saul Bellow. Damit du dich an mich erinnerst. Kiepenheuer & Witsch 1993.
© 2007 ERUNA (Lingenfeld) →
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